„Das Sclaverandventil ist im Prinzip ein Unding,“ so äußerte sich einst ein bekannter Macher der Fahrradszene, während er lässig die Fahrradpumpe schwang, und lieferte die Begründung gleich mit: „Es zischt, sobald Sie die Fahrradpumpe ansetzen. Egal wie gut es ist, die meisten Leute vertrauen ihm nicht.“ Die Meinung kann man teilen oder auch nicht – wir beobachten in jedem Fall den Trend, dass die längst totgesagten klassischen Blitzventile seit einigen Jahren wieder stark im Kommen sind. Vor zehn Jahren wurden sie so gut wie gar nicht mehr verwendet, weil sie in dem Ruf standen, deutlich schneller Luftdruck zu verlieren als Sclaverand- und Autoventile.
Letztere sind zwar sehr robust und ausgesprochen praktisch, weil man mit ihnen die Reifen an jeder beliebigen Tankstelle ohne Fahrradpumpe mit einem Minimum an Aufwand auf den gewünschten Luftdruck bringen kann, für das Gros der City- und Trekkingräder sind sie jedoch nicht gut geeignet, weil ihr vergleichsweise dicker Durchmesser relativ breite Felgen erfordert. Sclaverandventile sind dauerhaft druckstabil und sehr schlank, und sie passen perfekt zu einer hochwertigen Fahrradpumpe. Aus den oben genannten Gründen werden sie jedoch seit geraumer Zeit eher weniger verwendet.
Die Ventilfrage: eine gute Fahrradpumpe kann alle
Ob nun klassisches Blitzventil, Sclaverandventil (auch französisches Ventil genannt) oder Autoventil – eine gescheite Fahrradpumpe ist bei allen drei Typen wichtig. Bei vielen Fahrrädern, auch in der günstigen Preisklasse, ist eine Fahrradpumpe im Lieferumfang enthalten. Leider sind diese (durchaus auch bei qualitativ hochwertigen Fahrrädern) oft von so billiger Qualität, dass sie allenfalls für Notfälle taugen, um bis zur nächsten Fahrradwerkstatt zu kommen, und das auch eher schlecht als recht. Wer auf Qualität und minimalen Arbeitsaufwand achtet, kauft sich eine hochwertige Fahrradpumpe, die am Rahmen befestigt oder in einer kleinen Tasche transportiert werden kann. Sie ist immer dabei, aber auf die Dauer ein wenig ineffizient.
Gute Fahrradpumpe, keine Plattfüße
Dabei ist eine regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks und somit ein regelmäßiger Einsatz der Fahrradpumpe wichtig, um Verschleiß und Pannenanfälligkeit so gering wie möglich zu halten. Auf jedem Reifen ist der vom Hersteller empfohlene Minimal- und Maximaldruck angegeben. Es lohnt sich, den Luftdruck alle ein bis zwei Wochen zu kontrollieren. Wer seine Fahrradpumpe regelmäßig nutzt, kauft sich am besten eine Standpumpe. Sie ist leicht zu bedienen, hält eine Ewigkeit und mit ihr ist der gewünschte Druck im Handumdrehen erreicht.